Das Gladenbacher Bergland – eine idyllische Region im Herzen Deutschlands. Mit ihren malerischen Landschaften und den vielen entzückenden Fachwerkhäusern lädt die Gegend direkt zum Wohlfühlen ein. Mitten in dieser Idylle liegt das beschauliche Örtchen Seelbach mit dem weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannten Krebsbachhof. Hier kommt ein Klassiker der feinen französischen Küche groß raus. Die Rede ist von Estragon.
Einwohner:innen: rund 80
Sprachen: Deutsch
Typische Namen: Linus, Laura, Marlene, Konrad
LEBENSBAUM bekommt von hier: Estragon
Also machen wir uns von Diepholz aus auf den Weg in Richtung Süden. Unser Ziel liegt gute fünf Stunden entfernt, ein Katzensprung quasi. Als echte Nordlichter können wir uns gar nicht sattsehen an der mit Bäumen bewachsenen, hügeligen Landschaft, die uns hier beim Blick aus dem Fenster geboten wird.
Wie so oft treten wir unsere Reise mit dem Zug an und starten von Diepholz schon ganz früh am Morgen, denn es geht einmal quer durch Norddeutschland. Vorbei an Bremen, Hamburg und Bützow erreichen wir nach gut fünf Stunden unseren Zielort Stavenhagen bzw. Reuterstadt Stavenhagen, wie die Kleinstadt vollständig heißt. Das kommt wegen Fritz Reuter, dem berühmten Sohn der Stadt, der einer der bekanntesten Dichter und Schriftsteller der niederdeutschen Sprache ist.
Das wäre also schon einmal geklärt. Bleibt noch eine Frage offen: Woher kommt der Name des Bauernhofs? Karl lacht: „Der Name kommt vom Krebsbach, der hier direkt durch das Dorf fließt.“ Zugegeben: Darauf hätten wir auch kommen können.
Auf dem Bauernhof angekommen, verlieren wir keine Zeit, schließlich wollen wir sehen, wo der Estragon wächst, der später Teil von einigen unserer Lebensbaum Produkte wird.
Mit dem Trecker geht es ins Tal. Hier ist der Boden schön schwer und feucht – ideale Wachstumsbedingungen für Estragon. Der Anbau von Estragon verlangt viel Sachverstand und Handarbeit. Er wird auf dem Krebsbachhof im eigenen Gewächshaus durch Stecklinge vermehrt. Hinzu kommt, dass Estragon weit auseinandersteht. Beikraut zwischen den Pflanzen, die in Dreierreihen angebaut werden, muss mit der Hand gehackt werden.
Nach wenigen Minuten Fahrt nehmen wir auch schon die für Estragon typische feine Anisnote wahr, die in der Luft liegt. Unweigerlich müssen wir an Sauce béarnaise denken – lecker! Während wir in Gedanken schon beim Verzehr des Krauts sind, berichtet Karl, dass Estragon mehrfach im Jahr geerntet werden kann: „Wir ernten den Estragon in der Regel von Mai bis etwa September.“ Wie oft genau das Kraut geschnitten werden kann, hängt von verschiedenen Bedingungen ab, wie zum Beispiel den Wetterverhältnissen.
Als wir auf die Uhr blicken, ist es schon spät am Nachmittag. Zeit, uns auf den Weg zurück zum Hof zu machen, denn wir wollen wissen, was mit dem Estragon passiert, nachdem er geerntet wurde. Auf der Fahrt kommen wir an einer grasenden Kuhherde vorbei. „Das ist unsere Limousin-Mutterkuhherde“, erklärt uns Karl. „Die Tiere liefern uns durch ihren Mist hochwertigen Dünger für Felder und Wiesen.“ Ganz im Sinne der biodynamischen Landwirtschaft.
Auf dem Hof angekommen zeigt uns Karl dann, wie es mit dem Estragon nach der Ernte weitergeht: Der frische Estragon wird in der betriebseigenen Kondensations- und Trocknungsanlage des Krebsbachhofs getrocknet.
Wir sind beeindruckt von der Art und Weise, wie Familie Meßing auf dem Krebsbachhof Landwirtschaft in geschlossenen Kreisläufen betreibt. Dazu kommt ein besonderes Gespür für Qualität. Beides zusammen macht den Krebsbachhof zum perfekten Lebensbaum Partner.
Schön war’s hier in Hessen. Nun ruft aber erst einmal die Heimat.